Es gab noch nie eine Zeit in meinem Leben, in der ich die Führung Gottes mehr brauchte als in diesen wirren Tagen. Wie steht es mit dir? Warst du in den letzten zwei Jahren täglich total entspannt und jederzeit am Lächeln? Na dann – herzlichen Glückwunsch! Und bitte schreib doch dein Rezept dafür in die Kommentare. Für alle anderen geschätzten Leser, die sich an dem einen oder anderen Tag gestresst, verwirrt oder schlichtweg überfordert fühlen – ich auch! Und es sollte nicht überraschen, dass die Bibel das einzige Buch ist, in dem echte Orientierung zu finden ist. Schauen wir uns das mal an.
bibel
Ich schreibe diesen Text mit einer Mischung aus Wut, Fassungslosigkeit und Frieden zugleich. Ich kann nur für die Geschehnisse in Deutschland sprechen, genauer gesagt für das Land Baden-Württemberg. Die Entwicklungen der letzten Zeit haben mich zu dem heutigen Titel veranlasst. Um es in einem Wort zusammenzufassen: Das aktuelle Thema ist und bleibt meiner Meinung nach die Unsicherheit. Auf allen Ebenen. Wir werden nicht in unser altes Leben zurückkehren können, da bin ich mir ziemlich sicher. Was bleibt also? Auf welchem Fundament ist mein „Lebenshaus“ gebaut?
Wenn du mein Leben ein gutes Jahr zurückspulst, siehst du eine Frau, die total glücklich ist, 40 zu sein. Eine Frau, die gespannt ist auf alles, was diese neue Dekade für sie bereit hält.
Stand heute kannst du mich anschauen und mir einfach noch ein Taschentuch in die Hand drücken, damit ich mir die Nase putzen und die Tränen wegwischen kann. Nicht falsch verstehen, ich bin immer noch total glücklich, auch mit 41. Aber es hat sich etwas grundlegend geändert. Und das sind nicht nur die verheulten Augen.
Schön ist das ganz sicher nicht, ich weiß! Aber auch dieses Leben, was um uns herum passiert, ist nicht immer schön. Eine Warnung an dieser Stelle: Im heutigen Text geht es auch um Themen, die auf den ein oder anderen Leser verstörend wirken können. Aber für mich ist die Zeit vorbei, in der ich diese Dinge für mich behalten habe. Ich musste es zu Papier bringen. Musste diesen Text hochladen. Einige dieser Fakten, nein, die meisten dieser Fakten, liest oder hört man nicht in den staatstragenden Massenmedien. Das meiste dessen, was du darüber liest, wird weichgespült mit Worten wie „tolerant“, „liberal“ oder „weltoffen“.
Nun fragst du dich vielleicht immer noch – warum der Rotz und die Tränen? Nun, zum einen trauere ich um mein Leben „vor 2020“. Und ich mache nicht einen kleinen Virus für das verantwortlich, was seitdem alles geschehen ist. Das ist ein Teil der Erklärung, ok. Aber der weitaus größere Teil der Erklärung hängt damit zusammen, dass ich meine rosarote Brille nicht mehr trage.
Wegschauen gilt nicht.
Bis vor gut einem Jahr kam mein Mann des öfteren zu mir und sagte: „Liebling, nur weil du dich weigerst hinzuschauen, was in Politik und Gesellschaft vor sich geht, heißt noch lange nicht, dass es nicht da ist.“ Ich hab dann immer nur mit den Schultern gezuckt und den Satz stehen lassen. Ich sah keine Notwendigkeit, mich durch Blogs und Podcasts zu graben, um all diese Dinge aufzunehmen.
Tja, und dann wurden wir allesamt innert weniger Tage in den Lockdown geschickt. Weltweit ziemlich viele Nationen, bei weitem nicht alle. Anfangs war ich noch fleißig mit dabei in den sozialen Medien, gemeinsam mit der großen Menge #wellenbrecher und #wirbleibenzuhause. Aber die Wochen gingen ins Land und wurden Monate und mein Mann und ich sprachen seit einer Weile. Beziehungsweise lauschte ich und er erzählte. Ich hatte sehr viel Nachholbedarf. Ich begriff mehr und mehr die Zusammenhänge und „Trends“, die gefühlt auf mich zurollten. Und ich rede hier nicht von Verschwörungstheorien.
Da ich endlich einsah, dass ich nicht länger wegschauen konnte, begann ich mich genauer zu informieren. Ich registrierte mich auf Plattformen für online Petitionen (zum Beispiel hier). Auch gut recherchierte Blogs (siehe hier und hier) und Websites (zum Beispiel diese) sowie den indubio Podcast nutze ich seitdem, um informiert zu bleiben. Es fühlt sich auch heute noch so an, als würde ich immer wieder die rosarote Brille runter nehmen. Meine Augen tun oft weh. Mein Herz auch.
Kriegsgebiet
Für mich war 2020 das Jahr, in dem ich begann, hinzuschauen statt mich wegzudrehen. Ich stellte mich mehr und mehr in die Verantwortung für das, wofür ich auf diesem Planeten bin. Zuallererst, Zeit mit Jesus zu verbringen, meinem Retter. Und dann, aus dieser Herzensverbindung heraus in die Welt zu gehen. Und mit jedem Schritt Licht in die Finsternis dieser Welt zu tragen durch Gebet und mit der Wahrheit in Liebe.
Wie einige vielleicht wissen, leite ich das Fürbitteteam in unserem kleinen feinen Lobhaus. Bisher habe ich in den Gebetszeiten Gott einfach gebeten, mir ein Anliegen aufs Herz zu geben. Und das mache ich natürlich auch weiterhin so. Aber die Themen waren oft eher allgemeiner Art, nicht sehr spezifisch. Seitdem ich dem „Monster unserer Zeit“ ins Gesicht schaue, bete ich viel zielgerichteter und kämpferischer. Mir ist so viel mehr bewusst, dass ich mitten im Kriegsgebiet lebe. Nie gegen Menschen aus Fleisch und Blut gerichtet. Immer gegen die Mächte und Gewalten in der unsichtbaren Welt. Hui, das klingt übel, oder? Soll es auch! Selbst mein fünfjähriger Sohn ist sich dieser Realität bewusst. „Mama, es gibt die böse Macht, den Teufel. Und es gibt die guten Mächte – Jesus und Gott und der Heilige Geist – und die gewinnen immer am Ende!“ Oh geliebter Sohn, ich liebe deine Weisheit und Einsicht. So ist es!
Um gewinnen zu können, braucht es vorher einen Kampf. Und da stecken wir mittendrin, ob wir es sehen wollen oder nicht. Im Austausch mit vielen anderen Gebetskämpfern weltweit habe ich in den letzten Monaten immer wieder den Eindruck gewonnen, der Feind weiß verdammt genau, dass seine Zeit dem Ende zugeht. Der Spruch „da ist die Hölle los“ gewinnt eine ganz andere Bedeutung.
Im Ernst?
Denn, mal ehrlich, wie kann es denn bitte sein, dass das Bündnis der Ehe, das von Gott zwischen Mann und Frau gesetzt ist, heute auf „jede(r) mit jede(m)“ gemünzt und legalisiert wird? Wie kann es sein, dass eine Partei in Deutschland eine Gesetzesvorlage (Zitat: „gebärfähige Körper, in der überwiegenden Mehrzahl Frauenkörper) einreichen darf, in der gefordert wird, dass Abtreibung bis zum 9. (!) Monat straffrei bleiben soll?! Das ist nicht nur krankhaft, das ist Mord. Und dennoch geschieht es schon heute überall auf der Welt, legal. In was für einer pervertierten Welt leben wir?
Wie kann ein Mann, den Gott als solchen geschaffen hat, sich als Frau fühlen und dann fordern, in einem Frauenhaus (das vergewaltigten und schwer traumatisierten Frauen zum Schutz dienen soll), zum übernachten eingelassen zu werden? Die Leiterin des Frauenhauses (Anchorage, Alaska) wird nun von der Stadt verklagt, da sie sich diskriminierend verhalten habe (hier die ganze Geschichte). Wie kommt es, dass in der evangelischen Landeskirche (Beispiel Alt-Pankow) ernsthaft diskutiert und behauptet wird, es könne nicht sein, dass die Dreieinigkeit nur männlich belegt sei! Denn, wer weiß, „vermutlich hatte er also männliche Geschlechtsmerkmale und wurde zu einem Mann erzogen. Öffentlich reflektiert habe er seine Männlichkeit jedoch nicht.“ (der ganze Artikel inkl. Zitat ist hier nachzulesen).
Wie kommt es, dass die EU mit deinen und meinen Steuergeldern Kinderbücher finanziert, die Kindern ab drei Jahren zum Thema „Geschlechtsidentität“ den Horizont erweitern sollen? Mit der Fördersumme von 400.000 Euro wird unter anderen ein Buch über ein schwules Känguru-Pärchen gesponsert. In unserem kleinen Dorf, idyllisch inmitten von Weinbergen und Schwaben gelegen, wurde letzte Woche in der dritten Klasse der Lesetext der Woche verteilt. Dieser handelt von schwulen Pinguinen, die im Zoo gemobbt werden und in einen Hungerstreik treten. Ich habe unserer Rektorin eine Email geschrieben mit der Bitte um Stellungnahme.
Ich höre an dieser Stelle mit den Beispielen auf. Es sind keine Einzelfälle. Es ist Teil unseres Alltags in Deutschland, Österreich, der Schweiz, UK, USA, etc. etc. Und auch wenn ich mich ein Nachfolger Christi genannt habe, so habe ich bis letztes Jahr konsequent weggeschaut bei solchen Themen. Das ist nun vorbei.
Herr, wie lange?
Ich muss bis heute sehr weise damit umgehen, wieviel ich von diesen Informationen „konsumiere“. Ich kann nicht den ganzen Tag lang über all die Ungerechtigkeiten und Verdrehungen lesen. Aber ich konfrontiere mich damit und schweige nicht mehr dazu. Meinem lieben Ehemann danke ich sehr, dass er so geduldig immer wieder dieses Thema angesprochen und nicht locker gelassen hat.
Als das Jahr 2020 sich dem Ende neigte, war mir in einer Gebetszeit (wieder) zum Heulen zumute und ich hörte mich wie Habakuk an:
HERR, wie lange soll ich schreien, und du willst nicht hören? Wie lange soll ich zu dir rufen: »Frevel!«, und du willst nicht helfen? Warum lässt du mich Bosheit sehen und siehst dem Jammer zu? Raub und Frevel sind vor mir; es geht Gewalt vor Recht. Darum ist das Gesetz ohnmächtig, und die rechte Sache kann nie gewinnen; denn der Gottlose übervorteilt den Gerechten; darum ergehen verkehrte Urteile.
Habakuk 1/2-4 (Luther)
Gottes Antwort auf mein Rufen kam in zwei Teilen. Der erste Teil gleich im November in besagter Gebetszeit:
„Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.“
1 Petrus 5/8 (Luther)
Nüchtern und wachsam – das kriegte ich hin. Aber was war mit meiner Wut und Fassungslosigkeit ob der Gräuel und Verdrehungen, die passieren? Was sollte ich mit all meinen Fragen und meiner Ohnmacht tun angesichts soviel besorgniserregender und beunruhigender Entwicklungen?
Gottes Antwort zu diesem Thema war sehr klar und unmissverständlich. Sie kam neulich, Ende Februar, als ich wieder im Wald unterwegs war. Ich kämpfte gerade gegen eine ziemlich starke Dosis Verzweiflung und einen Hauch Hoffnungslosigkeit.
Erwache, meine liebe Seele!
„Denn wir kennen ja den, der sagt: »Die Rache ist mein; ich will vergelten!, spricht der Herr«, und weiter: »Der Herr wird sein Volk richten«.“
Hebräer 10/30 (Schlachter)
Darüber musste ich nicht lange nachdenken – sehr knackig und einleuchtend, diese Antwort. Ich räusperte mich und sagte: „Ok, Gott, verstanden. Aber was mache ich nun, wenn ich nicht richten und mich aufregen soll?“
„Bete mich an!“
Mir kam ein Lied in den Sinn, das ich seit letztem Jahr fast täglich singe. Awake my soul. Erwache, meine Seele! Ich stöpselte meine Kopfhörer in die Ohren und ließ das Lied laufen. Kurzer Blick nach rechts und links, kein Förster oder Jogger in Sicht. Ich hüpfte und sprang, ich sang und rief es in den Wald. Mir liefen die Tränen (wieder mal) vor Erleichterung, während ich mir die angesammelte Anspannung aus der Seele trällerte.
Denn weisst du was? Unser Jesus, der König aller Könige kommt bald zurück! Und ihn macht nichts glücklicher als seine Jünger, die ihn anbeten. Die sich unter die mächtige Hand Gottes demütigen und für ihr Land in den Riss treten. Er wird rechtmäßig gepriesen, dann weicht die Finsternis. Er allein ist es würdig, angebetet zu werden.
Der „Wald-Effekt“
Als ich von meinem „Waldgottesdienst“ zurück nach Hause kam, fühlte ich mich unendlich erleichtert. Seitdem versuche ich, einen gesunden Mix aus „viel Bibel“ und „ein kleines bißchen Weltgeschehen“ zu konsumieren. Und selbst dann habe ich immer wieder Zeiten, in denen die Schwere scheinbar überhand nimmt. Dann bin ich dankbar für Zeiten im Lobhaus, so wie letztes Wochenende, als wir 48 Stunden durchgebetet haben. Nach meiner zweistündigen Schicht ging es mir so wie nach dem Waldspaziergang – alle Lasten wieder bei Jesus abgegeben und mich ihm anvertraut. Ihn wieder mein Joch gerade rücken und meinen Fokus justieren lassen.
Und als ich gestern vormittag meinen Mann bat, mit mir zu beten, während ich mir die Seele aus dem Leib schluchzte über unserer zerbrochenen kaputten Welt? Genau – gleicher Effekt. Vielleicht nenne ich es einfach den „Wald-Effekt“.
Das Ende der Geschichte
Und die Moral von der Geschicht‘? Für mich auf alle Fälle die, dass ich der Finsternis dieser Welt nicht erlaube, mich zu überrollen. Ich lebe Matthäus 11, 28-30 tatsächlich jeden Tag neu. Ich nehme das, was um mich herum geschieht, wahr, ja. Und dann bringe ich all diese Lasten und die Schwere zu Jesus, damit er mich ent-lasten kann. Wenn ich merke, ich werde ruhelos, suche ich mir eine stille Ecke und setze mich zu Jesu Füßen, um von ihm zu lernen. Denn sein Joch ist sanft und seine Last ist leicht.
Alles, was dem entgegensteht und sich anders anfühlt, ist nicht von ihm und ich will es nicht haben! Immer wieder führe ich mir vor Augen, dass Jesus den Kampf gewonnen hat. Es ist meine Aufgabe, sein Reich in Existenz zu beten, wie im Himmel so auf Erden. Es ist mein Vorrecht, seinen Willen auszusprechen über diesem Planeten, damit er in Existenz kommt. Wie im Himmel, so auf Erden.
Jeden Abend, an dem ich müde auf den Tag zurückblicke, kann ich mich in die liebenden Arme meines himmlischen Vaters fallen lassen. Ich bin sicher an seiner Hand. Ebenso wie mein Mann und meine Kinder. Nichts kann uns jemals trennen von der Liebe des Vaters. Um das Morgen sorgen wir uns nicht, denn so steht es in Gottes Wort. Am meisten feiere ich eine meiner Lieblingsbibelstellen dieser Zeit, und mit dieser will ich für heute enden. Adieu! Behüt‘ Dich Gott!
„Jesus sagt: »Macht euch bereit! Ich komme schnell und unerwartet und werde jedem den verdienten Lohn geben. Ich bin der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ziel, das A und das O.«“
Offenbarung 22/12+13 (HFA)
Ich sitze in meinem „zweiten Wohnzimmer“. Es ist kalt, ich kann meinen Atem sehen. Links und rechts von mir liegt Schnee. Meine Hände sind in Handschuhen versteckt. Klingt nicht so gemütlich? Kommt drauf an. Eigentlich sitze ich auf einem Hochsitz eines Jägers mitten im Wald.
Hier kann ich ungestört denken, habe eine klare Sicht und frische Luft. Und was das Wichtigste ist: kein Empfang. Mein Telefon kann weder klingeln noch piepsen, und was noch besser ist: ich komme gar nicht erst in die Versuchung, mich im World Wide Web oder in Messenger-Apps zu verirren.
Versteckter Segen
Der Grund, warum ich in den Wald flüchte, ist einfach: Ich bin allein und niemand weiß, wo ich bin. Einsamkeit und Stille sind zwei der wundervollsten Wörter, um die Glückseligkeit zu beschreiben, die ich erlebe, wenn ich auf diesem Jägersitz hocke.
Seit dem Lockdown im März 2020 arbeitet mein geliebter Mann zu 100 % von zu Hause aus. Es ist zu einem Segen geworden, ja. Im Nachhinein betrachtet. Gleichzeitig stellt es mich immer wieder vor die Herausforderung, Gelassenheit und den Luxus zu finden, allein zu sein. Damit meine ich buchstäblich körperlich allein zu sein.
Und deshalb sitze ich zwischen diesen Hunderten von hohen alten Bäumen. Sie helfen mir, loszulassen. Zur Ruhe zu kommen. Eins zu sein mit dem Schöpfer von Himmel und Erde.
Smart(phone) oder: Klug ohne Telefon
Wir haben auch in diesem Jahr unseren zweiwöchigen Sommerurlaub gemacht. Und es ist eine Tradition geworden, dass wir während dieser Zeit unsere Telefone in den Flugmodus schalten und nur alle paar Tage nachschauen, ob jemand etwas wichtiges geschrieben hat. Ich liebe es, dieses Gefühl von Freiheit und nicht-erreichbar-sein. So unbeschwert, ohne das Telefon immer in der Tasche zu haben.
In diesem Jahr habe ich mich zum ersten Mal entschieden, diese Gewohnheit, die mir und meiner Familie so gut getan hat, nach dem Urlaub fortzusetzen. Bis zum heutigen Tag schränke ich die Nutzung meines Handys mit Hilfe einer App (“Bildschirmzeit”) ein. Deshalb heißt der heutige Titel auch „Flugmodus“. Darum sitze ich im Wald und habe keinen Empfang. Hört sich schräg an? Hm. Schauen wir mal.
Es geht ums Herz. Immer wieder.
Wenn ich im Jahr 2020 eine Sache begriffen habe, dann diese. Die Bibelstelle in Sprüche 4,23 ist Gold wert. Ich lieb’s so, wie Luther es gesagt hat:
„Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das Leben.“
Sprüche 4,23
Zu Beginn der „COVID-Ära“ verfolgte ich aufmerksam die Nachrichten, sprach mit ziemlich vielen Leuten und versuchte, über alles, was sich abspielte, auf dem Laufenden zu bleiben. Mir fiel es recht spät auf, dass ich auf dem besten Weg war, meinen inneren Frieden zu opfern.
Es steht nicht umsonst in Johannes 10 Vers 10, dass der Teufel darauf aus ist, zu stehlen, töten und zerstören, was er kann. Und wenn er hinter einer Sache wirklich her ist, dann ist es mein Seelenfrieden. Das ist ja eigentlich nichts Neues. Angst ist nicht nur ein beunruhigendes Gefühl. Angst ist ein Geist, und wir dürfen nicht zulassen, dass er uns “in die Tasche geschmuggelt“ wird.
Der Gott, dem ich von Herzen diene, ist mein liebender himmlischer Vater. Er gibt keine Angst – im Gegenteil. Er hat uns den guten Heiligen Geist gegeben und mit ihm auch Gelassenheit (Synonym für das in der Bibel verwendete Wort „Besonnenheit“, 2. Timotheus 1/7).
Google Nachrichten oder die Gute Nachricht?
Wie findest Du also heraus, ob es an der Zeit ist, mal wieder den Stecker zu ziehen und das Handy in den Flugmodus zu befördern? Ich habe in einem anderen kürzlich erschienenen Beitrag über Frieden in Zeiten wie diesen geschrieben. Darin kommt auch eine „Schatzkarte“ vor. Die habe ich bewusst so genannt, denn die Bibel sagt, dass wir den Frieden suchen und ihm nachjagen sollen (Psalm 34,15). Es gibt so viele gute Predigten zu diesem Thema. Ich habe mir erst gestern wieder eine davon angehört, inzwischen zum dritten Mal. Weil mir Predigten dabei helfen, meinen Geist zu erneuern.
Ganz ehrlich? Viel zu oft verheddere ich mich in der Panikmache und der Angst und dem Lügengespinst, das der Feind fleißig da draußen webt. Wenn ich dann zu einem Spaziergang durch die Felder oder in den Wald aufbreche, spüre ich, dass ich keine Klarheit im Kopf habe. Dass meine Gedanken rasen. Dann weiß ich, dass es höchste Zeit ist, alles ab- und auszuschalten und ungestörte Zeit mit Jesus zu verbringen.
Bill Johnson hat es so formuliert:
Wenn Du mehr Input aus den sozialen und Mainstream-Medien konsumierst als aus dem Wort Gottes, dann ist deine Entmutigung selbst verschuldet. Du bist dafür verantwortlich. Man kann nicht einen (Herzens-)Garten haben und einen Schlüssel zum Gartentor und den Feind einladen, hereinzukommen und Unkraut zu säen. Um sich dann darüber bei Gott zu beschweren. (…) Du musst das Tor zu deinem Herzen selbst schließen.”
Bill Johnson in „Die Verheißung von Frieden“
Das sind klare Worte, oder? Dafür lieb ich Bill Johnson auch so sehr. Kein Blatt vor den Mund. Die Wahrheit darf in Liebe gesagt werden. Und er hat recht! Hier kannst du die ganze Predigt (auf deutsch) anhören.
Digitales Entgiften
Es ist also an uns selbst, die Verantwortung zu übernehmen und regelmäßig den Stecker zu ziehen. Du bestimmst, was du konsumierst und in dein Herz, deine Ohren und deine Augen hinein lässt. Und genau das wird den Unterschied machen. Und zwar nicht nur für dein eigenes Wohlbefinden. So, wie du mit dir selbst umgehst, wirst du auch auf die Menschen um dich herum abfärben.
Sowohl mein Mann als auch meine Kinder haben mir oft bestätigt, dass ich viel entspannter bin und sie viel mehr Spaß mit mir haben, wenn ich meine “Auszeit“ mit Jesus hatte.
Noch eine Sache: Ja, ich habe meine beiden Instagram-Accounts gelöscht. Das hat mehrere Gründe, die sich in zwei Worten zusammenfassen lassen: Digitales Entgiften. Ich hatte so viel Zeit am Telefon verbracht, dass es mir im Nachhinein Angst macht. Ich war ständig online. Gleichzeitig weiß ich auch, dass wir alle eines Tages Rechenschaft darüber ablegen müssen, wie wir diese wenigen Jahre auf dieser Erde gelebt und genutzt haben. Francis Chan illustriert es kurz und bündig (auf englisch, aber auch ohne viele Englischkenntnisse gut zu verstehen).
Mich hat diese “Kurzpredigt” oft provoziert und sehr zum Nachdenken angeregt. Auch das immer häufiger werdende „Schau, Mami, schau. Maaaaaaammmmmaaaaaa, guck. Jetzt guck doch mal, Mama!” und ein Traum, den meine Tochter hatte, halfen mir. So traf ich die Entscheidung, mein geliebtes Konzept des Minimalismus auf die Verwendung digitaler Geräte zu übertragen. Es hat mich auf so viele Arten befreit. Ich liebe es. Und ich vermisse nichts.
Hast Du Dich schon einmal gefragt, wie es sein kann, dass andere alles im Griff haben und Du die scheinbar einzige bist, der es nicht so geht? Ich schon. Viele Male. Und es scheint sogar einen Zusammenhang mit der Nutzung der sozialen Medien zu geben!
Bisher hatte ich mich innerlich dagegen gesträubt, einen „Corona“ Blogtext zu schreiben. Nachdem ich jetzt eine geschlagene halbe Stunde vor einem leeren (digitalen) Blatt Papier saß, habe ich diesen Vorsatz über den Haufen geworfen. Natürlich hätte ich noch viele andere Themen auf meinem Zettel, über die ich sehr gern schreiben will. Aber keines davon hat sich passend angefühlt.
Ja, das gilt Dir. Egal, ob du jung bist oder alt. Egal, ob du an diesen Worten zweifelst oder sie halbwegs annehmen kannst. Wusstest Du, dass Du in Gottes Ebenbild erschaffen wurdest? Selbst wenn Du nicht der große Outdoor-Fan bist, wirst Du mir sicher zustimmen: Alles, was Gott in weiter Flur erschaffen hat, steht für Schönheit. Hast Du in letzter Zeit mal eine Blume angeschaut? So richtig aus der Nähe? Hast Du Dir die Zeit genommen, die Details zu bestaunen?
Die Überschrift zum heutigen Text trage ich nun seit fast einem Monat mit mir herum. Ich hab viele Male Anlauf genommen zu schreiben, aber der Januar war so lebendig und voller genialer Erlebnisse, dass ich erst jetzt dazu komme. Nun tippe ich umso schneller, damit die Worte zumindest noch im ersten Monat des neuen Jahres zu Papier kommen. Das, worüber ich heute schreibe, hat mir so unglaublich doll geholfen in den letzten Jahren. Es geht heute um Vision, Perspektive und das dazugehörige Werkzeug. Neugierig? Los geht’s!