Von David lernen

Gedanken fürs neue Jahr

by Constanze Bohg

Es gab noch nie eine Zeit in meinem Leben, in der ich die Führung Gottes mehr brauchte als in diesen wirren Tagen. Wie steht es mit dir? Warst du in den letzten zwei Jahren täglich total entspannt und jederzeit am Lächeln? Na dann – herzlichen Glückwunsch! Und bitte schreib doch dein Rezept dafür in die Kommentare. Für alle anderen geschätzten Leser, die sich an dem einen oder anderen Tag gestresst, verwirrt oder schlichtweg überfordert fühlen – ich auch! Und es sollte nicht überraschen, dass die Bibel das einzige Buch ist, in dem echte Orientierung zu finden ist. Schauen wir uns das mal an.

Steinigen oder nicht steinigen?!

Als ich neulich der Weihnachtspredigt der Bethel Church zuhörte (hier auf englisch zu finden), erinnerte ich mich an die Zeiten im Kindergottesdienst, als ich noch klein war. Oh – diese Geschichten von David und seinen mächtigen Kämpfern, die mochte ich schon damals sehr.

Nun, diese Männer folgten die meiste Zeit ihres Lebens treu ihrem Anführer, David. Bis zu diesem einen Tag. Sie kamen nach Hause und mussten feststellen, dass ihre Frauen und Kinder entführt worden waren. Und das brachte sie so sehr in Verzweiflung, dass sie sogar daran dachten, ihren Chef zu steinigen. Ich leg dir diese Geschichte sehr ans Herz, denn um genau diese geht es heute (1. Samuel 30).

Schließlich heißt es in der Bibel, dass David und seine Männer laut zu weinen begannen und weinten, bis sie nicht mehr weinen konnten. Das kann ich gut nachvollziehen. Ich hatte auch schon Tage, an denen ich weinte, bis ich nicht mehr weinen konnte. Ich hatte solche Tage vor zehn Jahren und ich hatte solche Tage vor zehn Wochen.

Das Geheimnis

Der Grund, warum ich diese Geschichte ausgewählt habe (abgesehen davon, dass ich durch Bill Johnson daran erinnert wurde, haha), ist, dass es darin einen Satz gibt, den ich absolut liebe. Es ist nicht einmal ein ganzer Vers, nur das „b“ von Vers 6 sozusagen. Lies das mal ganz langsam und dann halte inne:

„David aber stärkte sich in dem HERRN, seinem Gott.“

1. Samuel 30, 6b

Selbst als seine engsten Vertrauten sich gegen ihn zu wenden drohten, geriet David nicht in Panik. Stattdessen stärkte er sich in dem Herrn. In anderen Übersetzungen heißt es, er suchte Zuflucht bei seinem Gott, und das Vertrauen auf den HERRN gab ihm wieder Mut und Kraft. Das ist das Geheimnis.

Wohin wendest du dich, wenn du Widerstand, Aufruhr, Panik oder Verzweiflung erlebst? Wen rufst du an? Mit wem sprichst du?

Wer ist dein Ratgeber?

Ich habe es schon in anderen Texten des Blogs gesagt (hier ist einer davon), und ich werde es auch weiterhin tun. Denn ich merke, dass ich es mir immer wieder vor Augen führen muss, um auf Kurs zu bleiben.

Alles andere als die Hinwendung zu Gott – sei es durch ein einfaches Gebet oder indem man die Bibel zur Hand nimmt und liest, bis ein Vers lebendig wird – alles andere ist und bleibt weniger hilfreich, weniger effizient, weniger erbaulich.

Um es positiv auszudrücken: Wenn die Krise kommt, laufe zu Gott.

Wenn die Angst dich einholt, rufe den Namen Jesus.

Wenn Zweifel in deine Gedanken eindringen, tue, was David tat.

Wende dich an das weiseste Wesen, das es je gab, gibt und geben wird: Gott, auch bekannt als derjenige, der dich so wunderbar perfekt gemacht hat und dich liebt, egal was passiert.

Schauen wir uns an, was der kluge (ehemalige Hirtenjunge) David machte:

„Da fragte David den HERRN: »Soll ich dieser Räuberbande nachjagen? Werde ich sie einholen?« Die Antwort lautete: »Ja, verfolg sie! Du wirst sie einholen und alle Gefangenen befreien.«“

1. Samuel 30, 8

Genau das ist das Geheimnis. David bat den Herrn um Hilfe. Er ging direkt zu dem, der sein Gestern, sein Heute und sein Morgen in seinen Händen hielt. Zu dem, der ihn gemacht hat und der ihn sogar seinen Freund nennt.

Da kommt Freude auf!

Was fühlst du, wenn du den oben zitierten Vers 8 liest? Nimm dir mal einen Moment Zeit, um das wirklich zu verstehen. David und seine starken Kämpfer kommen nach Hause und finden ihre Frauen und Kinder nicht mehr. Feindliche Heerscharen haben sie verschleppt. Davids Männer sind, gelinde gesagt, wütend.

David konzentriert sich auf das, von dem er weiß, dass es seine einzige Lösung ist: Er sucht Gott, betet ihn an und demütigt sich unter seine mächtige Hand. David schöpft neue Kraft, indem er auf seinen Gott schaut. Erst dann kommt er wieder zur Ruhe und kann sich auf den nächsten Schritt konzentrieren.

Sicherlich hatte David allerlei Ideen, die ihm sofort in den Kopf kamen. Die schob er aber beiseite, damit er herausfinden konnte, was wirklich dran war. Nämlich Gott um Rat fragen: „Soll ich oder soll ich nicht?“

Klar, Gott hätte auch sagen können: „Nee, David. Heute nicht. Heute holen wir als Befreiungsstrategie mal die Trompeten aus dem Schrank, mit denen die Mauern Jerichos einstürzten. Kämpfen ist heute nicht dran.“

Hat er aber nicht! Im Gegenteil, Gott gab den Marschbefehl, diese Horde zu jagen und die Frauen und Kinder zu befreien. Im englischen heißt es so wunderbar (frei übersetzt): „Jage ihnen nach, sprach Gott der Herr, denn du wirst sie auf jeden Fall einholen. Und du wirst Erfolg haben damit, jeden einzelnen zu retten, der verschleppt wurde.“

Also ich weiß ja nicht, wie es dir damit geht, aber mich begeistert diese Antwort von Gott. Obwohl es schon kurz vor Mitternacht ist, während ich dies schreibe, bin ich aufgeregt und kann die Energie spüren, die David und seine mächtigen Männer empfunden haben müssen. Gott selbst gab sein Wort, dass sie Erfolg haben würden. Ich meine, was braucht man denn sonst noch im Leben? Das ist doch jedes Mal aufs neue der absolute Hauptgewinn! Der Schöpfer des Universums gibt dir sein Wort und eine 100 % Erfolgsgarantie.

Haftungsausschluss

Die Sache ist die, dass du Gott nicht auf Instagram oder Telegram oder einem anderen weltlichen, von Menschenhand gemachten Medium finden wirst. Das sag ich dir und das sag ich mir, jeden Tag wieder. Gott hat sich sehr klar ausgedrückt, wo wir ihn finden werden. Im sanften Säuseln. In der Stille. Im verborgenen Gebetskämmerchen.

Ich übersetze das mal ins Jahr 2022: Es ist der Flugmodus. Das kleine Flugzeugsymbol auf deinem Handy. Ja, genau. Das ist der Grund, warum ich meine Spaziergänge in den Wäldern hier so schätze. Null Empfang für eine Stunde. Genau richtig.

Wie wäre es, wenn wir für das vor uns liegende Jahr beschließen, diese erstaunliche Funktion unserer Telefone und Tablets regelmäßig zu nutzen?

Schalte doch die Welt da draußen aus und schalte die Verbindung zum Heiligen Geist EIN. Er wartet darauf, all das zu sein, was Jesus über ihn gesagt hat: Unser Beistand. Unser Ratgeber. Unser Tröster. Unser Fürsprecher. Um nur ein paar zu nennen.

Und das Beste daran ist: Mit dem Heiligen Geist kannst du genau dieselbe Weisheit anzapfen, die David anzapfte.

So hat Jesus es ausgedrückt:

„Wenn aber der Geist der Wahrheit kommt, hilft er euch dabei, die Wahrheit vollständig zu erfassen (…) Auch was in der Zukunft geschieht, wird er euch verkünden.“

Johannes 16, 13

Ich verspreche dir mit 100-prozentiger Sicherheit, dass Gott dein Gebet erhören wird, wenn du dir ernsthaft eine Antwort von ihm erbittest. Vielleicht ist es nicht die Antwort, die du willst – dann kommt der Gehorsam ins Spiel. Hm, darüber schreibe ich vielleicht im nächsten Beitrag.

Ich wünsche dir fürs neue Jahr von Herzen Gottes Segen und Seine Führung in allen Lebenslagen. Er ist der beste!

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